Tipps

Afrikanisch denken, afrikanisch arbeiten

Wer in Südafrika lebt, muss auch seine Denkweise anpassen. Das sei das A und O, wie Auswanderer Sacha von der Crone in seinem neuesten Blog schreibt.

«Lerne so schnell wie möglich, afrikanisch zu denken», gab mir noch in der Schweiz ein Südafrika-erfahrener Reisebüroleiter mit auf den Weg. Als Beispiel schickte er gleich hinterher: «Wenn der Rasenmäher einmal kaputt ist, hast du die Wahl zwischen einem mit einem grossen Schneidegerät und einem normalen. Der normale ist zwanzigmal günstiger. Denke afrikanisch, man hat ja die Zeit, also ist es egal, wie lange der Gärtner mit dem kleineren braucht. Und eben, die Arbeitskraft kostet im Vergleich zur Schweiz fast nichts.»

Ich hab mir diesen Tipp verinnerlicht und wir versuchen so oft wie möglich, afrikanisch zu denken. Ja, alles was Arbeitszeit und Jobs schafft, macht Sinn. Einfach alles. Also auch, dass an einer öffentlichen Strasse Leute mit Leuchtwesten stehen, auf freie Parkplätze hinweisen und auch gleich noch beim Parkieren helfen. So haben diese Menschen wenigstens eine Aufgabe und verdienen mit dem Trinkgeld, das man auf jeden Fall geben sollte, ein bisschen Geld. Anderes Beispiel: An jeder Tankstelle ist genügend Personal vorhanden, damit ich bequem im Auto sitzen bleiben kann, während es das Auto betankt, die Scheiben putzt und das Öl kontrolliert. Wenn ich nun also sehe, dass am Strassenrand die Wiesen von sicherlich fünfzehn städtischen Mitarbeitern mit einem Trimmer gemäht werden und zeitgleich noch fünf mit einem Gebläse das weit verstreute Gras zusammensammeln, dann macht das einfach Sinn. Natürlich amüsiert es mich ein wenig, wenn vier Männer, die mit vier kleinen, normalen Rasenmähern – mancher Eigenheimbesitzer in der Schweiz hat einen grösseren Mäher zur Verfügung – ein ganzes Fussballfeld mähen. Aber diese vier haben eine Tätigkeit, eine Aufgabe und abends etwas Geld in der Tasche. Tagsdarauf war dann übrigens das Cricketfeld an der Reihe.

Gerade jetzt wird eine Pool-Pumpe bei uns ausgetauscht. Der Pool-Boy, der mit seinem blonden langen Haaren, dem coolen Baseball-Cap und den Flip-Flops auch aussieht wie ein Pool- oder Sunny-Boy, wird begleitet von zwei Schwarzen. Alle drei haben im Pump-Häuschen eigentlich gar kein Platz. Brauchen sie auch nicht. Der Chef schaut zu, die anderen zwei arbeiten. Ja, so ist das einfach hier.

Die Dürre hält an in Südafrika, auch wenn es mittlerweile alle zehn Tage ein bisschen regnet. Aber mehr als der Tropfen auf den heissen Stein, ist das noch nicht. Die Dürre stürzt laut Hochrechnungen der Weltbank weitere 50’000 Menschen in Südafrika in die Armut. Die Armutsgrenze liegt in Südafrika bei weniger als 29 Euro Einkommen pro Monat. Das ist ungefähr das, was unsere Angestellten in knapp drei Tagen erarbeiten. Wer also egal welche Arbeit hat oder egal welche Jobs schafft, hat Glück, tut Gutes und verhindert mit relativ wenig Kosten, weiter steigende Armut in Südafrika.

Running Gag Bobby – unser TV-Installateur ist zurück: Ja, wir wollen wieder mal etwas von Bobby. Er hielt uns ja schon im Herbst auf Trab respektive an der langen Leine, weil er immer mal wieder nicht erschien. Kommt er dann aber doch, ist seine Arbeit super. Auf Grund von Veränderungen in der Programmgestaltung von RTL International haben wir dieses deutsche Paket nicht verlängert, sondern bieten nun andere, zusätzliche Sender an. Dies bedingt neue Geräte in den Zimmern, welche bestellt und installiert werden müssen. Nach einigen Versuchen kam Bobby dann auch tatsächlich bei uns zur Besprechung der Sache vorbei. Wir wiesen darauf hin, dass die Angelegenheit eilt. Nach einigem Nachfragen per Telefon ging Bobby endlich ran und sagte uns, dass die Dinger noch nicht geliefert wurden. Man merkte ihm an, dass er die Bestellung einfach vergessen hatte.

Fynn wächst und wächst, seine Diebstahl-Statistik zum Glück nicht. Diese Woche boten wir ihm keine Gelegenheit zum Diebstahl. In den letzten zwei Wochen haben wir unzähligen Leuten unsere Lodge gezeigt. Viele von ihnen schauten es für sich an – sie kommen jährlich für sechs bis acht Wochen in die Region und buchen dann gleich fürs nächste Jahr. Andere wiederum kommen für Bekannte und das alles deutet schon mal darauf hin, dass wir auch in Zukunft gut gebucht sind, zumal schon auch die ersten grösseren Buchungen für die nächste Saison eingetroffen sind.

«Darf ich Euch was mitbringen» – fragen uns immer Bekannte, welche zu Besuch kommen. Schokolade haben wir reichlich bekommen. Letzte Woche gabs bei uns zum ersten Mal «Gschwellti».

Nun vermissen wir wirklich was Neues: Ziger-Butter, leider schlecht nachlieferbar, ich weiss.

Man liest sich!

Beitrag von Sacha von der Crone

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