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Auswandern Südafrika: Erfahrungsbericht

Südafrika ist das einzige Land des Schwarzen Kontinents, das zwischen 2 Ozeanen liegt, dem Atlantik im Westen und dem Indischen Ozean im Osten. Wegen seiner atemberaubenden natürlichen Schönheit, artenreicher Fauna und Flora sowie seiner interessanten, freundlichen Menschen ist das Land am südlichen Ende Afrikas nicht nur ein beliebtes Reiseziel, sondern viele Deutsche möchten gern dahin auswandern und ihr Leben für immer im Land am Kap der Guten Hoffnung verbringen. Damit das Vorhaben gelingt, müssen Sie es sorgfältig planen und einiges beachten.

Am Anfang steht die Sprache

Lange bevor Sie mit der eigentlichen Planung beginnen, sollten Sie Ihre Sprachkenntnisse verbessern. Es ist unumgänglich, dass Sie Ihre Englischkenntnisse auffrischen, weil Schulkenntnisse definitiv nicht ausreichen. Als Neuankömmling im Land haben Sie viele Behördengänge zu absolvieren, müssen sich beispielsweise beim Department of Home Affairs (DHA) anmelden, einen Aufenthaltstitel und einen südafrikanischen Personalausweis beantragen und viele andere Dinge erledigen. Beim Finanzamt müssen Sie sich ebenfalls anmelden und eine Steuernummer beantragen. Für diese Vorgänge reicht es nicht aus, wenn Sie sich radebrechend auf Englisch nach dem Weg zum Bahnhof erkundigen oder in einem Restaurant ein Bier bestellen können. Daher ist es empfehlenswert, rechtzeitig Englischkurse bei der Volkshochschule zu belegen oder Privatstunden zu nehmen. Hören Sie südafrikanische Radiosender im Internet und sehen Sie Filme im englischen Original. Viele HD Fernsehsender bieten Zweikanalton an. Bürokratie gibt es überall, auch in Südafrika!

Erkundigen Sie sich rechtzeitig nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen in Südafrika. Deutsche Touristen können zwar ohne Visum einreisen, wenn Sie jedoch ständig oder zumindest für längere Zeit im Land leben wollen, benötigen Sie eine entsprechende Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, die nur vergeben wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Diese Bedingungen ändern sich oft. Die aktuell gültigen Bestimmungen können sauf der Webseite des Departments of Home Affairs eingesehen werden. Sie sollten beachten, dass bei der Vergabe von Jobs einheimische schwarzafrikanische Menschen bevorzugt werden (affirmative action). Nur wenn eine Firma nachweislich keine einheimischen Arbeitskräfte finden kann, dürfen Ausländer eingestellt werden. Für Selbstständige, Investoren und Rentner, die sich in Südafrika niederlassen möchten, gelten ebenfalls strenge Regeln. Klären Sie solche Probleme wie Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis vor der Einreise, um zu vermeiden, wieder nach Deutschland abgeschoben zu werden. Nicht die Brücken vollständig hinter sich abbrechen!

Nicht jeder Auswanderer macht in der Fremde sein Glück. Gar nicht wenige kehren nach einiger Zeit wieder nach Hause zurück. Natürlich denkt niemand an so etwas, wenn die Sachen gepackt werden und es in ein fernes, exotisches Land geht. Trotzdem sollten Sie für den Fall einer Rückkehr vorsorgen.

Kündigen Sie beispielsweise nicht ihre Mitgliedschaft in der Krankenversicherung, sondern wandeln Sie sie in eine Anwartschaft um. Sie kostet nicht viel, dafür ruht aber ihre Mitgliedschaft und kann nach einer Rückkehr jederzeit wieder aktiviert werden. Kehren Sie dagegen einfach so zurück, kann es passieren, dass Sie und ihre Familie ohne Krankenversicherung dastehen. Wenn Sie eine Eigentumswohnung oder ein Haus besitzen, verkaufen Sie es nicht, sondern vermieten es stattdessen. Die Mieteinnahmen sind ein willkommener Zusatzverdienst, zudem haben Sie im Fall einer Rückkehr ein Dach über den Kopf. Geben Sie sich nach Ihrer Ankunft in Südafrika eine bestimmte Frist, innerhalb der Sie es geschafft haben müssen, im Alltag des Landes Fuß zu fassen. Wenn es Ihnen dann besser geht als in Deutschland und Sie sich wohlfühlen, ist es wenig wahrscheinlich, dass Sie wieder in die alte Heimat zurückkehren werden. Konnten Sie jedoch innerhalb einer Frist von ungefähr 5 Jahren noch nicht heimisch werden, ist es besser, die Zelte abzubrechen und wieder nach Hause zu gehen.

Sehr wichtig: die Krankenversicherung

In Südafrika gibt es keine gesetzliche Krankenversicherung, lediglich private Krankenkassen. Wenn Sie als abhängig Beschäftigter ins Land kommen, bietet Ihnen Ihr Arbeitgeber in der Regel eine Mitgliedschaft in der betrieblichen Krankenversicherung als Bestandteil der allgemeinen Beschäftigungsbedingungen an. Kommen Sie dagegen als Investor, Selbständiger oder Rentner, müssen Sie sich selbst um Ihre Krankenversicherung kümmern. Falls Sie älter sind oder Vorerkrankungen haben, könnte das schwierig werden. Eventuell könnten Sie vor der Abreise in Deutschland eine Krankenversicherung abschließen. Einige Anbieter versichern auch Deutsche, die ständig im Ausland leben.

Das Leben in Südafrika ist anders

Nicht nur, dass dort im Straßenverkehr auf der linken Straßenseite gefahren wird, wie in Großbritannien, ist dort das tägliche Leben weit weniger reglementiert als in Deutschland. Es gibt kaum staatliche Sozialleistungen, Verbraucher haben weniger Rechte als in Deutschland und Arbeitnehmer müssen länger arbeiten und haben weniger Urlaub als daheim. Bei Arbeitslosigkeit erhält man lediglich für 6 Monate eine kleine Unterstützung (vorausgesetzt, man hat zuvor 3 Jahre seine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung bezahlt), danach gibt es nichts mehr. Beim Kauf einer Ware oder eines Produkts gilt der Grundsatz: “Gekauft wie gesehen”. Das bedeutet, wenn Sie ein Haus oder ein Auto kaufen, liegt es in Ihrem Interesse, sich vom einwandfreien Zustand des Objekts zu überzeugen und eventuell vorhandene Mängel zu reklamieren. Falls Sie nicht über das dafür notwendige Wissen verfügen, nehmen Sie sich einen kompetenten Freund, Kollegen oder Nachbarn mit oder beauftragen einen Experten. Um in Südafrika normal leben zu können, brauchen Sie und jedes volljährige Mitglied Ihrer Familie unbedingt einen Führerschein und ein Auto, da es nur wenige öffentliche Verkehrsmittel gibt und die meisten Menschen in Vororten weit von den Arbeitsstätten entfernt leben. Die Betriebskosten eines Auto sind in Südafrika allerdings weitaus niedriger als in Deutschland.

Soziale Kontakte sind wichtig

Da der Einfluss des Staates in Südafrika geringer als in Deutschland ist, spielen persönliche Kontakte und Beziehungen (networking) eine größere Rolle als in Deutschland. Verlassen Sie sich nicht auf die Hilfe von Auslandsdeutschen, denn der Zusammenhalt unter ihnen ist nur schwach ausgeprägt. Wenn Sie Glück haben, können Sie deutsche Freunde finden, viele der Auslandsdeutschen betrachten jedoch Neuankömmlinge als Konkurrenten oder Milchkühe, die man melken kann. Besser ist es, wenn Sie so schnell wie möglich Bekanntschaften und Freundschaften mit Einheimischen schließen. Die Südafrikaner sind von Natur aus gesellig und treffen sich gerne zu Grillparties. Da sie meist, egal ob Schwarze oder Weiße, eifrige Kirchgänger sind, finden Sie beim Besuch des Gottesdienstes Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Oft treffen sich die Gemeindemitglieder nach der Kirche noch zu einem geselligen Beisammensein, die ideale Gelegenheit, Bekanntschaften zu schließen.

Sich in Südafrika einzuleben ist nicht einfach und kostet viel Anstrengung und Stress. Wenn Sie es jedoch geschafft haben, werden Sie Ihren Entschluss nicht bereuen. Südafrika bietet immer noch viele Gelegenheiten für freiheitsliebende und abenteuerlustige Menschen, die sich nicht scheuen, hart zuzupacken.

Quelle: http://www.auswandern-weltweit.info/

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