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Deutsche Auswanderer in Südafrika – Jenny Doll

Vom Callcenter zur Selbständigkeit in Südafrika. Jenny Doll lebt und arbeitet in Kapstadt als Coach.

„Ich kenne alle Hochs und Tiefs, doch schlussendlich habe ich es geschafft“, sagt Jenny Doll. Sie hat ihren Job bei Mercedes in Deutschland aufgegeben, um sich ein neues Leben in Kapstadt aufzubauen. Dabei musste die junge Frau bei Null anfangen. Von der harten Arbeitssuche bis hin zur Visabeschaffung wurden ihr viele Steine in den Weg gelegt. Heute hat sie ihre unbefristete Aufenthaltsgenehmigung (permanent residence) sicher in der Tasche, ist erfolgreich selbständig und kann sich endlich wie Zuhause fühlen.

Lebenslauf-Coaching

Der Weg war nicht einfach, aber heute führt sie das Leben, das sie sich immer gewünscht hat und kann lächelnd zurückblicken: „Am Schluss hat sich die ganze Arbeit gelohnt!“ Jenny Doll ist zertifizierter Coach, für Deutsche und auch für Südafrikaner. Gemeinsam mit ihren Kunden erarbeitet sie einen individuell zugeschnittenen Plan, der ihre Kunden genau an ihr Ziel führt. Vom Lebenslauf-Coaching bis hin zu intensivem Businesscoaching bietet Jenny Doll alles aus ihrem Repertoire an.

“Europäischer Geschäftssinn und Afrikanische Mentalität – in meiner Arbeit kommt das Beste aus beiden Kulturen zusammen.”

Damals, das war vor fünf Jahren, packte sie die die Faszination für Südafrika in einer Londoner Bücherei. Sie wusste zwar noch nicht wie, nur dass sie nach Südafrika musste. Kurzerhand beschloss sie, eine Nachricht an ein deutschsprachiges Reiseportal in Kapstadt zu schreiben, und erhielt innerhalb kürzester Zeit eine Antwort. Ein deutscher Auswanderer mit dem gleichen Nachnamen wurde auf sie aufmerksam und bot ihr eine Praktikumsstelle in Hout Bay an. Durch diesen Zufall ist sie ein paar Wochen später zum ersten Mal in Kapstadt gelandet.

Angekommen in Llandudno

Nach jahrelanger Arbeit in der Animation war sie schon viel herumgekommen – Zuhause konnte sie sich allerdings nirgends fühlen. Als sie in Llandudno, ein Strand in Kapstadt, um die Ecke fuhr, wusste sie: „Ich bin angekommen!“ Sechs Monate später musste sie das Land wieder verlassen und es brach eine Welt zusammen: „Ich hatte mich so an die Menschen und das Land gewöhnt. Ich habe einfach nicht verstanden, warum ich schon wieder gehen musste.“

Zurück in Deutschland hat sie sich ein Kapstadtkonto angelegt, wohl wissend wieder ihren Weg zurück nach Kapstadt zu finden. Als sie genügend Geld beisammenhatte, hieß es für sie Koffer packen und sich von ihrem Traumjob bei Mercedes verabschieden: „Das war das Schwerste – einen super Job aufzugeben und keine Ahnung zu haben, wie es beruflich weitergehen soll.“

Beruflich Fuß fassen

Mit 20 kg Gepäck ist sie in Kapstadt gelandet und für die erste Zeit bei einem Bekannten untergekommen. Nun musste nur noch ein Job her. Als sie bei der deutschen Außen-handelskammer nachhakte, wurde sie direkt an eine deutsche Jobvermittlungsagentur weitergeleitet. Jenny war sich ihren Qualifikationen bewusst und ihre Hoffnungen waren groß auch in Kapstadt beruflich Fuß zu fassen. Doch sie wurde schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: „Mir wurde klar gesagt, ohne zuvor bei einem Callcenter gearbeitet zu haben, sei es mir nicht möglich, einen Job zu finden.“ So musste die gelernte Industriekauffrau mit Bachelor ihren inneren Schweinehund überwinden und sich dafür entscheiden, eine Weile im Callcenter zu arbeiten.

Die meisten Leute kommen nach Kapstadt, um Urlaub zu machen, und verlieben sich in das Land. Sie wissen aber nicht, dass es einige Zeit braucht, um zu realisieren, dass es eben nicht nur Urlaub ist und man sich nicht lang auf dem Ersparten ausruhen kann. Heute weiß Jenny, es war im Nachhinein die richtige Entscheidung: „Es war ein guter Start. Man lernt viele Südafrikaner kennen, deren Lebensstil, man kann sich orientieren und erst einmal herausfinden, ob es das wirklich ist, was man will.“

Arbeitsvisum

Hier hat sie einige Monate gearbeitet und sich parallel weiterhin nach anderen Jobangeboten umgeschaut, als sie dann eine Jobzusage erhalten hatte, wurde es dennoch nicht einfacher. Ohne Arbeitsvisum ist es in Südafrika nicht möglich, Geld zu verdienen. Zuvor wurde ihr ein Arbeitsvisum vom Callcenter gestellt, nun musste sie, zusammen mit ihrem neuen Arbeitsgeber, ein neues Visum beantragen. Dies war sehr aufwändig und kostete Jenny Doll einige schlaflose Nächte: „Ich habe acht Monate auf meine Arbeitsgenehmigung gewartet und saß natürlich auf Kohlen und habe jeden Tag gebetet, dass sie endlich ankommt.“ Als sie dann da war, viel ihr ein Stein vom Herzen und sie konnte endlich offiziell ihre Arbeit als Beraterin in einer Vermittlungsagentur beginnen.

Die Arbeit als Angestellte reichte ihr auf Dauer allerdings nicht aus und sie beschloss, einen neuen Schritt zu wagen und zu versuchen, selbständig Fuß zu fassen. Hierfür bedarf es – wie soll es auch sein – ein neues Visum. „Man wird immer wieder auf den Boden der Tatsachen geholt und muss sich immer wieder fragen ‚Ist das, was ich mach, das Richtige für mich?‘“ Da sie keinen südafrikanischen Partner hatte, auf den sie ihren Aufenthalt begründen konnte, blieb ihr nur die Möglichkeit, sich auf ein „Special Skills Visum“ zu bewerben.

Bei null anfangen

Dies ist mit einem ungemeinen Aufwand verbunden und äußerst schwer zu bekommen: „Das Bewerbungsfahren war extrem anstrengend und nervenaufreibend.“ Man muss beweisen, dass man es verdient hat, hier zu leben und keinem Südafrikaner den Arbeitsplatz streitig macht. „Der Anfang ist schwer, aber irgendwann ist alles nur noch Formsache. Am Ende hat alles geklappt, und wenn man erst einmal das Special Skills Visum in der Tasche hat, ist es nur noch ein Katzensprung zur permanent residence.“ (Lies mehr über Visabestimmungen in Südafrika auf unserer Seite).

Heute ist sie ein “permanent resident” und ihr eigener Chef. Ihrem deutschen Gehalt trauert sie natürlich immer noch ein wenig hinterher, aber sie weiß, man kann nicht in Kapstadt leben und ein Bombengehalt erwarten: „So funktioniert das in der Regel nicht. Das ist auch das Problem von vielen deutschen Auswanderern. Es fällt ihnen schwer, wieder bei null anzufangen und sich von ihren deutschen Gehaltsvorstellungen zu trennen.“ Und deshalb gibt es Jenny Doll in Kapstadt. Sie steht mit Rat und Tat zur Seite.

Erfahre mehr auf ihrer Homepage: www.getittogether.co.za oder schreibe ihr eine Email: [email protected]

von Christina Storz 

Quelle: http://www.kapstadtmagazin.de/

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