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Was in Nigeria, Kenia und Südafrika zu erwarten ist

Story-Highlights
  • Nigeria: Öl-Abhängigkeit birgt Risiken
  • Kenia: Makroökonomisches Umfeld ergibt stimmiges Bild
  • Südafrika: Geringe Chancen

Strukturelle Unterschiede auf dem afrikanischen Kontinent machen es Anlegern nicht leicht. Trotzdem wäre es fahrlässig, den Kontinent abzuschreiben, meint Danesh Ranchhod, Franklin Templeton Emerging Markets Equity.

Lange Zeit war Südafrika für Anleger die erste Anlaufstelle auf dem afrikanischen Kontinent. Doch auch andere afrikanische Länder bieten beträchtliches Potenzial: Eine Kombination aus staatlich angeregten Reformen, neuen Regulierungen und konsensorientierter Politik prägen Länder wie Nigeria, Kenia aber auch Südafrika auf sehr unterschiedliche Weise. Anleger sollten jedoch berücksichtigen: Die Volkswirtschaften versprechen hohe Renditen, weisen aber auch entsprechende Risiken auf.

Nigeria: Öl-Abhängigkeit birgt Risiken

Auf Grundlage des nominellen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist Nigeria die größte Volkswirtschaft Afrikas. Für die Anleger sehen wir in Nigeria mit seinen 200 Millionen Einwohnern das größte Potenzial, da zahlreiche Wirtschaftszweige, wie Bankwesen, Verbrauchsgüter, Lebensmittel sowie Telekommunikation ausgebaut werden.

Trotz des enormen Potenzials gibt es durchaus noch Hürden, die den wirtschaftlichen Kurs beeinflussen können. Vor allem die Abhängigkeit Nigerias vom Öl kann in Zeiten von geopolitischen Spannungen die Wirtschaft und die Währung bedrohen.

Die Umsetzung politischer Reformen kann die langfristige Stabilität gewährleisten. Derzeit befindet sich die Regierung in ihrer zweiten Amtsperiode. Allerdings legen die Verantwortlichen den Fokus nicht auf Infrastrukturinvestitionen, Subventionsabbau und Wachstumsinitiativen. Infolgedessen entwickelte sich das BIP 2016 mit -1,6 Prozent rückläufig. Zum Vergleich: 2017 und 2018  wurde ein Zuwachs von 0,8 beziehungsweise 1,9 Prozent verzeichnet. Vor allem die nigerianische Zentralbank (CBN) hat die positive Entwicklung mit Krediten für landwirtschaftliche Betriebe und kleinere Unternehmen gefördert.

Der nigerianische Präsident, Muhammad Buhari, unterzeichnete am 13. Januar 2020 ein neues Finanzierungsgesetz. Vor allem Start-ups profitieren davon, denn Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 25 Millionen Naira (63.000 Euro) müssen keine Körperschaftssteuer zahlen. Konzerne mit einem Umsatz zwischen 25 Millionen und 100 Millionen Naira (252.000 Euro) zahlen statt 30 Prozent nur noch 20 Prozent Einkommensteuer.

Kenia: Makroökonomisches Umfeld ergibt stimmiges Bild

Kenia ist die treibende Wirtschaftskraft in Ostafrika mit einer Bevölkerung von rund 50 Millionen Menschen. Die kenianische Wirtschaft erholt sich vom Wahljahr 2017 und konnte das BIP-Wachstum im Jahr 2018 auf knapp 5,4 Prozent steigern. Das durchschnittliche Wachstum der letzten drei Jahre betrug 5,7 Prozent. Damit bleibt Kenia die größte Volkswirtschaft in Ostafrika.

Das hohe Wachstum ist auf eine diversifizierte Wirtschaft, verbesserte Finanzierungsbedingungen für Infrastruktur, sowie eine gestiegene Alphabetisierungsrate innerhalb der Bevölkerung zurückzuführen. Zusätzlich begünstigen das stabile makroökonomische Umfeld, niedrige Ölpreise sowie die Erholung im Tourismus das Wirtschaftswachstum.

Obwohl einige Anleger über die steigende Verschuldung im Verhältnis zum BIP und über die womöglich zu stark erscheinende Währung besorgt sind, halten wir das makroökonomische Umfeld insgesamt jedoch weiterhin für positiv.

Südafrika: Geringe Chancen

Unter der Führung des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma verschärften sich Missstände und die Korruption und das Wirtschaftswachstum verschlechterte sich. Doch nun beobachten wir einen gravierenden Richtungswechsel, denn die Wahl von Cyril Ramaphosa zum neuen Präsidenten Südafrikas gibt Anlegern Grund zur Freude.

Der neue Präsident will Reformen: Er will eine Wahl mit anschließendem Wechsel der Kabinettsminister und will darüber hinaus die Vorstände schwacher staatlicher Unternehmen auswechseln. Diese Entwicklungen können als positiv gewertet werden, trotzdem ändert es zunächst nichts daran, dass die Verschlechterung der Wirtschaft Eingriffe seitens der Regierung erfordert.

Einige Reformen müssen noch weiter vorangetrieben werden, bevor sich weitere Fortschritte für die 59 Millionen Einwohner einstellen. Angesichts der anhaltenden Machtkämpfe innerhalb der Regierungspartei und des Widerstands der Gewerkschaften im öffentlichen Sektor sind geplante Reformen zunächst vertagt. Die Umsetzung durch die Regierung bleibt daher weiterhin als mangelhaft zu bewerten, was ein schwächeres wirtschaftliches Umfeld nach sich ziehen dürfte.

Angesichts dieser politischen Risiken und des schwachen Geschäfts- und Konsumklimas halten wir die Chancen in Südafrika nach wie vor für gering. Doch Südafrika bleibt weiterhin als Investitionsziel interessant, weil dort zahlreiche hochwertige Unternehmen den afrikanischen Markt bedienen. Vorerst werden wir jedoch die politischen Fortschritte weiter beobachten, bevor wir den Markt allgemein positiver einschätzen.

Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.

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