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Backpacking am Kap – Südafrika für Rucksackreisende

Jenseits von Safaris und Mietwagentouren ist Südafrika auch ein Eldorado für Rucksackreisende. Mitbringen sollte man viel Zeit und Lust am Entdecken.

Südafrika ist bekannt für Safaris und gediegene Touren im Mietwagen. Doch Südafrika hat auch für Rucksackreisende viel zu bieten: Kein anderes Land des Kontinents hat eine vergleichbare Infrastruktur an Backpacker-Absteigen und preiswerten Hostels. Von Kapstadt bis Johannesburg gibt es in fast jedem Ort entlang der Küste Herbergen und tolle Möglichkeiten für Unternehmungen – auch ohne fahrbaren Untersatz. Ob Wandern, Reiten, Kanufahren, Surfen, Bungeespringen oder Tauchen mit dem Weißen Hai, hier findet jeder etwas nach seinem Geschmack.

Beginnen wir unsere Reise in Kapstadt: Partymeile und Backpacker-Hauptquartier unterm Tafelberg ist die Longstreet. Hier vibriert das Leben. Neben Clubs, Cafés und Secondhand-Buchhandlungen reihen sich auf der Straße auch die Hostels auf wie Perlen an einer Schnur: Cat and Moose, Longstreet Backpackers, Blue Mountain und zahllose andere.

Je nach Budget und Privatsphäre-Bedürfnis kann man wählen zwischen: Dorm, Double oder Single. Eine Nacht im Dorm, also einem Schlafraum, den man sich mit Fremden teilt, kostet zwischen 90 und 150 Rand – das sind in etwa acht bis 14 Euro. Das gesparte Geld kann man vor der Haustür gleich wieder auf den Kopf hauen – im Nachtleben von Kapstadt oder gegen Mittag bei einem gediegenen Frühstück im Lola’s oder Mr. Pickwick’s.

Tipp: Viele Hostels bieten einen Abholservice vom Flughafen, wenn man mindestens drei Nächte bleibt. Und so viel Zeit sollte sein für eine der schönsten Städte der Welt. Es ist also ratsam, das erste Hostel von Deutschland aus zu kontaktieren – vielmehr muss man nicht planen. Alles andere ergibt sich. Denn die Hostel eigenen Bars sind die beste Informationsbörse für Individualreisende. Die Urlaubsplanung sollte daher immer Zeit lassen für Umwege und Abstecher.

“Hop on, hop off ” – Südafrika von Hostel zu Hostel

Sehr nützlich sind die Hostelguides von “From coast to coast”, die in jedem Backpackers ausliegen. Die Macher bereisen seit Jahren die ganze Region, geben Tipps und aktualisieren die Hostelliste. Dort findet man auch alle notwendigen Telefonnummern, um die nächste Unterkunft klar zu machen. In der Regel reicht es völlig aus, zwei Tage im Voraus anzurufen und das eigene Kommen anzumelden.

Wer keinen Mietwagen hat, ist dennoch nicht darauf angewiesen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Anhalter zu reisen: Mit dem “Baz-Bus” gibt es einen Shuttle-Service, der alle wichtigen Orte der Küste bequem miteinander verbindet – von Hostel zu Hostel. So lässt es sich auch in dem wegen seiner Kriminalitätsrate berüchtigten Südafrika sicher reisen. Auch eine allein reisende Frau muss sich keine Sorgen machen. Das System: Man kauft ein Ticket und steigt aus, wo und wann man will. Der Slogan: “Hop on, hop off” – hat man genug von einem Ort, geht’s weiter!

Der Baz-Bus eignet sich vor allem, wenn man viele Zwischenstopps einlegen will, für lange Strecken sind andere Buslinien wie Translux, Intercape oder Greyhound mitunter deutlich billiger. Zwischen den großen Städten sind auch die südafrikanischen Billig-Airlines Kulula, 1time oder Mango eine gute und günstige Alternative.

Die Garden Route: ideal für Südafrika-Einsteiger

Weiter geht’s von Kapstadt entlang der Garden Route: ideal für Südafrika-Einsteiger. Erster Stopp im Backpackers in Hermanus, zum Wandern, Wale beobachten (geht vom Festland nirgends so gut wie hier) oder Tauchen mit dem Weißen Hai. Weiter östlich in Musselbaai können Sie in einem ausrangierten, umgebauten Zug übernachten.

Ob George, Wilderness oder Knysna – die Orte zum Bleiben sind zahlreich. Deshalb: selbst entdecken! Zeit für einen Abstecher nach Oudtshoorn im Kleinen Karoo, Hochburg der Straußenzüchter, sollte in der Reiseplanung aber enthalten sein. Die Bloukrans Brücke bietet an der N2 mit einer Höhe von 216 Metern den welthöchsten Bungeesprung für jedermann.

Die Buchten der “Wild Coast” laden zum Entdecken ein

Über die Partystadt Port Elizabeth – kurz P.E. – und East London kann man so entlang der Küste bis nach Durban tingeln. Die Route führt auch durch die Transkei, einem ehemaligen Homeland, das von der Apartheid-Regierung den Xhosa zugewiesen wurde. Hier hat man zum ersten Mal den Eindruck, im vermeintlich “echten Afrika” zu sein: keine malerischen Ferienorte mehr mit “Bed and Breakfast”, Weingütern und Souvenirshops. Stattdessen grüne Hügel soweit das Auge blickt und Frauen in bunten Tüchern, die ihr Obst und Gemüse am Straßenrand zum Kauf anbieten.

Die “Wild Coast” der Transkei macht ihrem Namen Ehre: Zahllose Buchten laden zum Entdecken, Verweilen und Baden ein. Berühmt ist das Meer umspülte Felstor “Hole in the Wall” unweit des Örtchens Coffee Bay – empfehlenswerter Backpacker-Hangout ist die Coffe Shack. Einige Kilometer weiter in Mdumbi kann man in traditionellen Rundhütten nächtigen.

Wer mag, lässt für die Weiterreise den Komfort des Baz-Bus hinter sich und steigt auf öffentliche Busse oder Minibustaxis um. Die fahren von Umtata, der Hauptstadt der Transkei, nach Durban die ganze Nacht durch, während Xhosa-Frauen mitunter mehrstimmig Lieder singen.

Auf dem Fahrrad durch Soweto

Im tropisch schwülen Durban, dessen Stadtbild durch seine überwiegend indischen Einwohner geprägt ist, kann man die Strände und das angenehm warme Wasser des Indischen Ozeans genießen, sich im Surfen üben oder durch bunte Märkte flanieren. Auch hier gibt es eine große Auswahl günstiger Hostels.

Durban ist gleichzeitig das Tor zu der Region Kwazulu-Natal und den majestätischen Drakensbergen. Alternativ kann man von hier aus weiter entlang der Küste über den St. Lucia Wetlandpark bis ins Königreich Swaziland reisen. Die möglichen Reiseziele in Südafrika sind zahlreich. Doch egal wie viel Zeit man mitbringt, früher oder später steht der Rückweg an – meist über Johannesburg oder Pretoria in Reichweite des Airports.

Wenn noch ein paar Tage Joburg drin sind, empfiehlt sich das kleine und günstige Hostel 2BHappy, das mitten in dem lebendigen, afrikanischen Viertel Yeoville liegt. Etwas sicherer und dennoch zentral gelegen ist Melville: Vom Melville Backpackers kann man ohne weiteres zu Fuß zur Partystraße 7th Street laufen.

Auch ein Abstecher von Johannesburg in die South Western Townships “Soweto” sollte nicht fehlen. Mittlerweile kann man in dem ehemaligen Apartheid Ghetto auch übernachten. Der 32-jährige Lebo Malepa hat das erste Hostel in Soweto eröffnet. Von hier lässt sich Soweto auch mit dem Fahrrad erkunden. Kickertisch im Foyer, Hängematte im Hof und Bar um die Ecke: Danach lässt sich die Heimreise entspannt antreten.

Von Peter Neitzsch

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